Mannschaftskämpfe 5. Runde
Am vergangenen Sonntag ist die vierte Runde der Saison gespielt worden und während die erste Mannschaft nach Bad Homburg gefahren ist, sind die Spieler der zweiten und dritten Mannschaft nach Bad Nauheim gefahren. In Bad Nauheim hat uns eine Turnhalle erwartet, die mit Tischen, Brettern und Uhren gefüllt war. Das ganze hat mich eher an ein Turnier als an ein Mannschaftskampf erinnert. In Bad Nauheim haben alle 5 Mannschaften parallel gespielt, da war eine Halle definitiv nötig. Der Verein hat den Platz gut genutzt, so dass jeder sein Brett gefunden hat. Besonders gut hat mir gefallen, dass vor jeder Tischreihe eine Ergebnisliste aufgehängt worden ist, so konnte jeder gleich den Spielstand verfolgen. Und der war spannend!
Unsere dritte Mannschaft mußte leider ein Brett freilassen, so dass die Mannschaft zu fünft angetreten ist. Unter anderem hat Werner, unser Seniror, gespielt und am dritten Brett ein solides remis geholt. Wenn ich in seinem Alter noch so spielen kann, habe ich keinen Grund mich zu beklagen. Respekt, Werner. Peter am Brett eins und Dieter Haas am fünften Brett haben ebenfalls remis geholt. Willy hat sich tapfer ins Endspiel gespielt und das, obwohl das Mittelspiel nicht ganz so gut für ihn gelaufen ist. Am Ende standen sich die Könige gegenüber und sein Gegner hatte noch einen Bauern. Willy hatte aber die Oposition. Remis. Damit hat alles nach Manuel geschaut. Und der hat stark gespielt und damit alle Hoffnungen auf ein Mannschaftsremis begründet. Leider ist ihm ein Fehler unterlaufen, er hat eine Figur eingestellt und damit hatte die Mannschaft 4:2 verloren.
Bei unserer zweiten Mannschaft ging es ähnlich spannend zu: Am Brett 1 hat Dieter Hitzer gespielt. Sein Gegner hat die Stellung geschlossen gehalten und den armen Dieter arg bedrängt. Sein Läuferpaar war da nicht wirklich nützlich. Am dritten Brett hat Adem relativ schnell einen Sieg geholt und das, obwohl sein Gegner kein schlechter Spieler war. An den hinteren Brettern waren die Partien auch bald entschieden: Holger an Brett 7 hat mit den Worten "er hat einfach keine Fehler gemacht" das remis seines Gegners angenommen. Meine eigene Partie verlief ähnlich: wirklich gravierende Fehler waren mir keine bewußt, jeder Zug war logisch und durchdacht und irgendwie hatte ich dann trotzdem die schlechtere Stellung und konnte die Bauern auf dem Damenflügel nicht mehr halten - verloren. Winfried am Brett 8 ging es ähnlich. Am Brett 5 hat Jens remis gegeben - bei der Stellung nicht das schlechteste. Während dessen hat unser Uli am Brett 2 immer noch gewartet. Sein Gegner ist nicht erschienen. Und das, obwohl wir Uli extra in Bad Nauheim aus der Reha-klinik geholt haben. Das nenne ich mal Einsatz für die Mannschaft. Uli, wir sind alle tief beeindruckt!
Es stand also 3:3 als die Partien an den Brettern 1 und 4 noch am laufen waren. An jedem Brett hat einer unserer Dieters gekämpft. Ein schneller Blick auf das Brett 4, an dem Dieter Milde gespielt hat, zeigte eine eher ausgeglichene Stellung, wenn auch Dieters Isolani dem Gegner einen leichten Vorteil bescherte. Dieter Hitzers Partie habe ich mich schon kaum noch getraut anzuschauen, die Bauern des Gegners sind unerschütterlich vorwärts marschiert und Dieters Königsflügel war arg gedrückt. Auf dem Brett von Dieter Milde wurde mit jeder getauschten Figur sein Isolani schwächer. Sein Gegner konnte beweisen, dass er diese Stellungsart technisch gut beherrscht; schließlich ging Dieters Isolani verloren und damit auch leider die Partie. Und Dieter Hitzer hat es geschafft die B-Linie zu öffenen und einen Turm auf die siebte Reihe zu bekommen. Plötzlich hatte auch er Angriff. Neugierig habe ich ihm über die Schulter geschaut und gesehen, dass ein Läuferopfer auf f4 die Linie für den weißfeldrigen Läufer - den Läufer, der die ganze Zeit machtlos und eingekeilt herumstand - öffnet und ein matt des schwarzen Königs unumgänglich ist. Ob das Dieter sieht? Aufgeregt habe ich das einem Vereinskollegen zugeraunt. Die anderen Zuschauer müssen es auch gesehen haben, es entstand eine gewisse Unruhe. Und siehe da, Dieter schlägt f4. Ich war so erleichtert, dass ich ihm gleich nach dem Zug bestätigend auf die Schulter geklopft habe. Sein Gegner hat kurz danach aufgegeben. 4 :4 für die zweite Mannschaft!
Leider habe ich die Spiele der ersten Mannschaft nicht mitbekommen. Klaus am ersten Brett hat solide gewonnen. Thorsten hat ebenfalls einen Punkt geholt und uns abends beim Griechen, unserem Stammlokal, in dem wir nach den Mannschaftskämpfen die gespielten Partien analysieren, stolz seine Partie gezeigt. Intressiert haben wir zugeschaut und ich konnte auch jeden Zug nachvollziehen. Erst Thomas, der den Rechner mitlaufen gelassen hat, hat uns darauf aufmerksam gemacht, wie haarscharf Thorsten in seiner Partie am eigenen matt vorbei geschrammt ist. Der Gegner hättes es nur sehen müssen. Thorsten, mach Dir nichts draus, das hat nur der Computer gesehen. Das beweist mal wieder, dass Glück durchaus auch dazu gehört.
Ich freue mich auf weitere spannende Mannschaftskämpfe!
Katrin Hanka