Nachruf Werner Seifert
Die Bad Vilbeler Schachfreunde trauern um ihr langjähriges Vereinsmitglied
Werner Seifert
Werner trat unserem Verein im Gründungsjahr 1985 bei. Er war ein herausragender Spieler, großartiger Mensch und toller Freund. Im Jahr 1987 gewann er die Vereinsmeisterschaft, im Jahr 1995 die Stadtmeisterschaft und erhielt zum 25-jährigen Bestehen des Vereins für besondere Verdienste die Goldene Ehrennadel. Der Verein schaffte mit ihm den Aufstieg in die Landesklasse Ost.
Stille Wasser gründen bekanntlich tief, und Werner war ein Mann der leisen Töne. Durch seine gewinnbringende Art hatte er die Wertschätzung aller Vereinsmitglieder inne. Werner machte nicht viele Worte, aber was er sagte war meistens kurz, genau treffend, nie unfreundlich und gewürzt mit einer feinen Prise Ironie.
Als die traurige Nachricht uns erreichte, wurden von seinen Schachfreunden spontan viele Erinnerungen wachgerufen. Wir alle haben viele schöne Erinnerungen an unsere Vereinsabende und Mannschaftskämpfe. Viele Jahre hatten wir mit ihm zusammen feucht-fröhliche Abende beim Griechen, an denen bis in die Nacht hinein gelacht, geredet, getrunken und natürlich Schach gespielt wurde.
Wenn Werner in einer Partie ein Remis angeboten hat, war man gut beraten das auch anzunehmen. Wir alle haben schon mal zu spüren bekommen, was passieren konnte, wenn man es leichtfertig abgelehnt hat. Denn war sein Ehrgeiz einmal geweckt, hat er selbst die ausgeglichensten Stellungen noch gewonnen.
Er ist der Beweis dafür, dass Alter nicht nur im Schach keine Rolle spielt. Er sollte uns allen als Vorbild dienen.
Werner, wir werden Dich sehr vermissen.
Sommerfest 2022
Es geht um die Wurst
Es geht um die Wurst!
Wir alle sind im Schachverein um Schach zu spielen. Das dürfte klar sein. Auch das Vereinsleben und die Turniere machen Spaß und ich möchte nichts davon missen. Anders sieht es da schon mit der Jahreshauptversammlung aus. Alle Jahre wieder ist sie ein nötiges Übel, bei dem Organisatorisches besprochen wird, Kassenwarte mit Zahlen um sich werfen und diverse Abstimmungen vorgenommen werden. Zugegebenermaßen gibt sich unser erster Vorsitzender immer sehr viel Mühe und seine Jahresrückblicke sind wirklich jedes Jahr gelungen und warmherzig. Trotzdem... so manches mal habe ich während der Hauptversammlung wehmütig zu den verwaisten Brettern geschielt.
Dieses Jahr aber war alles anders. Nicht nur, weil mich das Schreiben der Protokolle beschäftigt, oder weil die Pandemie dafür gesorgt hat, dass die Jahreshauptversammlung sich quasi gleich um zwei vergangene Jahre kümmern mußte, sondern auch, weil die diesjährige Versammlung so viel Alltagskomik zu bieten hatte, dass Loriot es nicht hätte besser schreiben können und ich vor Lachen bald geplatz wäre.
Im Rahmen der Kassenprüfung ist ein, meiner Meinung nach, sehr kreativer Eigenbeleg aufgetaucht. Eine Meinung, die die Prüfer nicht geteilt haben, im Gegenteil der Beleg brachte sie sogar ziemlich aus der Fassung. Eins unser Mitglieder (ich nenne hier mal lieber keine Namen....) hatte für das Buffett des Sommerfestes eine Packung Würstchen gekauft und die dem Verein in Rechnung gestellt. Um das nachzuweisen hat er die Würstchenpackung kurzerhand auf den Kopierer gelegt und abgelichtet. Auf der Kopie stand Kaufpreis und Datum vermerkt.
Ist das nun ein Eigenbeleg? Oder unverschämt? Oder Kunst? Es entbrandete eine wilde Debatte, in der es wirklich und wahrhaftig um die Wurst ging. Einer von den Momenten im Leben, wo man sich fragt, ob das nun wirklich ernst gemeint ist oder ob irgendwo die versteckte Kamera lauert. Ich persönlich finde ja, die Würstchen waren eindeutig identifizierbar. Immerhin lag ja quasi ein Fahndungsfoto vor!
Tatsächlich sagt die Rechtssprechung, dass Eigenbelege nicht einer bestimmten Form entsprechen müssen (ob sie mit dieser Aussage allerdings auch an so ausgefallene Belege wie den hier vorliegenden gedacht haben, ist zugegebenermaßen fraglich).
1:0 für die kopierten Würstchen also!
Vereinsleben in Pandemiezeiten
Noch vor einem Jahr war Corona ein Problem, das China betroffen hat. Am anderen Ende der Welt und unseren Alltag nicht wirklich berührend. Keiner hat geahnt wie schnell sich das ändern sollte. Dieses winzige Virus hat uns alle getroffen. Einige direkt und krank machend, auf jeden Fall aber alle durch die Restriktionen und Vorsichtsmaßnahmen. Natürlich hat es auch unser Vereinsleben verändert.
Der Dienstagabend ist unser Schachabend, das war schon immer so. Mein ganzer Freundeskreis weiß, dass ein Grillabend, ein Kinobesuch oder sonstige Treffen mit mir definitiv nicht an einem Dienstag möglich sind - oder wie meine Schwester es mit einem Augenzwinkern auf den Punkt bringt "der heilige Dienstag".
Nun hat Corona es geschafft unser wöchentliches Treffen zu vereiteln. Und ich denke ich bin nicht allein, wenn ich sage, unser Vereinsabend fehlt mir definitiv. Zumindest der reale Vereinsabend.... denn wir haben eine Möglichkeit gefunden! Ich bin sehr stolz, dass unser Verein es geschafft hat den Vereinsabend trotz dieser Situation zu retten. Wir treffen uns immer noch jeden Dienstagabend pünktlich um 20 Uhr zum Schach, zwar nicht mehr im Vereinslokal in Bad Vilbel, dafür aber auf lichess.org und bei skype. Natürlich wäre ein richtiger Vereinsabend schöner, aber ein virtueller ist besser als gar keiner. Man muß sich auf das kleine Experiment nur einlassen. Für so manchen war das anfangs nicht ganz einfach, andere wollen leider nicht und wieder andere hatten mit der technischen Ausstattung Probleme. Da ist zum Beispiel die komplizierte Nutzung der F5-taste, unsichtbare Figuren oder Bretter wenn der Internetspeicher voll ist oder die fehlende webcam. Ich habe eine von einem Vereinskollegen zum Geburtstag geschickt bekommen – nun kann man mich auch wieder sehen. Dafür nochmal Danke!
Letztendlich haben es die meisten geschafft an unserem Vereinsabend teilzunehmen. Sogar unser ältestes Vereinsmitglied (ich nenne keine Zahlen, aber er ist mehr als doppelt so alt wie ich!) hat sich auf der Onlineplattform angemeldet.
Und der "neue Vereinsabend" hat ja auch ein paar Vorteile: Klaus, den es beruflich nach Münster verschlagen hat, kann nun wieder jeden Abend am Vereinsabend teilnehmen, der "Dresscode" ist, freundlich ausgedrückt, leger bis bequem und die Bretter bauen sich von ganz alleine auf und ab.
Nach dem Schach sind wir sonst immer zum Abendessen und Kartenspielen zu unserem Griechen umgesiedelt. Auch dafür mußte eine Alternative gefunden werden. Einige von uns probieren ihre Talente am heimischen Herd aus, andere werden liebevoll von den Partnern versorgt. Ich habe Glück, ich bekomme von meiner besseren Hälfte einen Glühwein serviert oder geschnippeltes Obst gebracht und unser Christoph bekommt von seiner Pia regelmäßig Pudding serviert. Wahrscheinlich aber nur, damit er aufhört zu rufen, im wahren Leben kann sie ihn nämlich nicht einfach wie bei einer skype-konferenz stumm schalten.
Nach langem Suchen haben wir auch eine online-Variante fürs Wizardspielen gefunden. Die Seite hat zwar ihre Macken aber wir kommen halbwegs zurecht. Im neuen Jahr 2021 kann unser Hartwig also wieder die Tabelle der Wizardjahreswertung führen und der Wanderpokal bekommt dann vielleicht ein neues Zuhause.
Ich finde es eine großartige Leistung, dass unser Vereinsabend trotz der Pandemie statt findet. Darauf können wir nicht nur stolz sein, es tut auch jedem gut in diesen Zeiten nicht nur alleine zu Hause zu sitzen. Ich hoffe sehr, dass sich auch die Zweifler aufraffen können und mal wieder zum Vereinsabend kommen – anders, aber trotzdem unser Dienstag.
Erfolge beim DWZ-CUP
Kurz vor Weihnachten hatten sich 4 unserer Jugendspieler auf den Weg nach Bad Homburg gemacht, um am DWZ/ABC-Cup teilzunehmen. Das Turnier war mit 93 Teilnehmern sehr gut besucht und vom gastgebenden Schachklub hervorragend ausgerichtet. Unser Nachwuchs ließ sich aber nicht beeindrucken und zeigte sehr gute Leistungen.
Beim DWZ-Cup werden auf Grundlage der DWZ Gruppen aus 4 Spielern gebildet und es wird ein Rundenturnier gespielt.
Julius hatte im letzten Jahr bereits Erfahrungen beim DWZ-Cup gesammelt und spielte in der Gruppe G. Dort erspielte er sich mit 2 Punkten aus 3 Spielen den zweiten Platz - punktgleich mit dem Gruppensieger. Dabei konnte er seine DWZ um 34 Wertungspunkte steigern.
Bei Lovis lief es sogar noch besser. In der Gruppe K gewann er alle drei Partien und wurde überlegen Gruppensieger.
Unsere Jüngeren, Nestor und Moritz, waren im ABC-Cup am Start und schlugen sich in dem 21-köpfigen Teilnehmerfeld hervorragend. Beim ABC-Cup werden 5 Runden Schweizer System gespielt. Nestor wurde mit 4 Punkten Dritter in der Gesamtwertung. Moritz erzielte 3,5 Punkte wurde insgesamt Fünfter und wurde U10 - Sieger.
Bilder von der Siegerehrung
Ehrung Holger Gronau
Nach 34 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in unserem Verein (2. Vorsitzender und geschäftsführendes Vorstandsmitglied) wurde Holger Gronau zum Ehrenmitglied ernannt.
Außerdem bekam er die
- die Goldene Ehrennadel des Schachbezirks Frankfurt am Main, verliehen durch Dr. Christoph Hambel, NSR und Vorstandsmitglied im Bezirk und
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die Goldene Ehrennadel der Stadt Bad Vilbel, verliehen durch den Ersten Stadtrat Sebastian Wysocki
Fotogalerie
Hier die Laudatio unseres 1. Vorsitzenden Dieter Haas:
Lieber Holger,
Es gibt einen besonderen Anlass, warum ich mich heute mit ein paar Worten an Dich und Deine liebe Frau Elisabeth richten möchte.
Wenn ich unser gemeinsames Geburts-/Lebensjahr betrachte, so ist es exakt die Hälfte, also genau 34 Jahre, in denen wir uns intensiv mit Schach beschäftigt haben. Und so ist in all den Jahren für Dich wie für uns alle, unser Vereinsschach zur „schönsten Nebensache der Welt“ geworden.
Schnellschachmannschaftsmeisterschaft 2019
Schnellschachmannschaftsmeisterschaft im Schachbezirk 5 (GruppeB)
Als Dieter diese Einladung via mail geschickt hat, war mein erster Gedanke, dass es solche Wörter doch gar nicht geben dürfte. Aber, so lang das Wort auch sein mag, der Turniermodus war mit 15 Minuten ein kurzer und das von mir so ungeliebte Inkrement kam immerhin auch nicht zum Tragen. Warum also nicht?
Mannschaftskämpfe 5. Runde
Am vergangenen Sonntag ist die vierte Runde der Saison gespielt worden und während die erste Mannschaft nach Bad Homburg gefahren ist, sind die Spieler der zweiten und dritten Mannschaft nach Bad Nauheim gefahren. In Bad Nauheim hat uns eine Turnhalle erwartet, die mit Tischen, Brettern und Uhren gefüllt war. Das ganze hat mich eher an ein Turnier als an ein Mannschaftskampf erinnert. In Bad Nauheim haben alle 5 Mannschaften parallel gespielt, da war eine Halle definitiv nötig. Der Verein hat den Platz gut genutzt, so dass jeder sein Brett gefunden hat. Besonders gut hat mir gefallen, dass vor jeder Tischreihe eine Ergebnisliste aufgehängt worden ist, so konnte jeder gleich den Spielstand verfolgen. Und der war spannend!